21.11.2023

Buß- und Bettag – Feier der Umkehr und Buße

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Das Bibelwort für den Gottesdienst zu Buß- und Bettag stellt Zachäus, den Oberzöllner in den Mittelpunkt. Zachäus wird zum Vorbild für Umkehr, denn durch die Begegnung mit Jesus wird ihm sein sündhaftes Handeln bewusst – er kehrt um und tut Buße.

Bußtage gab es bereits in alter Zeit. Die Bibel berichtet davon, dass die Niniviten, denen der Prophet Jona eine Umkehrpredigt hielt, einen Bußtag ausriefen und sich zu Gott bekehrten (Jon 3,4–10). Buße und Umkehr zu Gott waren oft Themen, die Propheten wie Jona oder Jeremia gepredigt haben, daher erklärt sich der Begriff Umkehrpredigt. Das Ausrufen von Bußtagen war verbreitete Praxis in der Antike und im Mittelalter, oft ausgelöst durch Kriegsnot und Naturkatastrophen.

Während der Reformationszeit beginnt die protestantische Tradition, Bußtage auszurufen: Der erste solcher Bußtage wurde 1532 anberaumt, dieser Feiertag fand in Straßburg aus Anlass der Türkenkriege statt. Die Osmanen zogen in Richtung Wien und aufgrund einer Anordnung des Kaisers Karl V. wurde in den von ihm beherrschten deutschen Ländern zum Gebet um Hilfe in der „Türkengefahr“ aufgerufen. Auch der Dreißigjährige Krieg (1618-48) bot zahlreiche Anlässe für Bußtage. Aus solchen Anlässen entwickelte sich mit der Zeit die Praxis, zahlreiche und teils nur regional gültige Bußtage zu feiern.

Der neuzeitliche Bußtag, der offiziell Buß- und Bettag genannt wird, entstand im 19. Jahrhundert. Als nach der Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 im gesamten Herrschaftsgebiet des Kaisers Wilhelm I. immer noch über vierzig unterschiedlich terminierte Buß- und Bettage gefeiert wurden, vereinheitlichten die evangelischen Kirchenleitungen die Tradition und legten einen Tag im November, den Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag (zwischen dem 16. und 22. November) fest. Seitdem gibt es einen einheitlichen Buß- und Bettag.

An diesem nur noch in Sachsen als gesetzlichen Feiertag gefeierten Bußtag ist das Anliegen, Umkehr, Buße und Reue des Christenmenschen in den Mittelpunkt zu rücken. Das geht auf Martin Luther zurück, dessen 95 Thesen, die seit 1517 bekannt sind, Buße als eine der Hauptaufgaben des Christen darstellten. Nicht nur manchmal im Gottesdienst und (zur Zeit Luthers) im Beichtstuhl soll Buße getan werden, sondern das ganze Leben des Gläubigen sei eine einzige Buße.

Auf Luther geht auch die Tradition zurück, in Gottesdiensten die Bußpsalmen zu zitieren: Sechs Psalmen, die bereits in der Antike als Bußpsalmen gelten, haben in der Übersetzung Martin Luthers die Ausdruckskraft, das Thema Buße in Worte zu fassen. Unter diesen Psalmdichtungen ist auch ein Lied zu finden, das Luther um die Jahreswende 1523/24 schrieb: „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ – ein Lied, das sich auch im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche findet (Gesangbuch 86).

In der Gebietskirche Süddeutschland wird der Buß- und Bettag in den Gemeinden am Mittwoch, 22. November 2023, gefeiert. Das den Gottesdiensten als Grundlage dienende Bibelwort ist Lukas 19,7.8.

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